Geschichte und Entstehung der Pfalz

vor ca.
100000 J.

Erste Menschen siedeln in der Pfalz

5000 v. Chr.

Der letze Ausbruch des Vulkans in der Eifel bei Maria Laach beendet die Zeitrechnung der pfälzischen Frühgeschichte.

800 v. Chr.

Keltensiedlungen in der heutigen Pfalz

450-300
v. Chr.

Höhepunkt der keltischen Epoche: Fürstengräber von Rodenbach bei Kaiserslautern und Bad Dürkheim. Keltische Wohn- und Verteidigungsanlage auf dem  Donnersberg. Die keltischen Stämme der Treverer (Hauptort Trier) und  Mediomatiker (Hauptort Metz) siedeln in der Pfalz

1. Jh v. Chr.

Die keltischen Stämme der Treverer (Hauptort Trier) und Mediomatiker (Hauptort Metz) sowie die germanischen Wangionen (Hauptort Worms) und Nemeter (Hauptort Noviomagus = Speyer) siedeln in der Pfalz

55 v. Chr.

Julius Cäsar stößt im Gallischen Krieg bis zum Rhein vor. Der Gallische Krieg  begann im Bereich des heutigen Genf im Jahre 58 v. Chr., erreichte den Rhein im Jahre 55 v. Chr. und endete in Aquitanien (Frankreich ) im Jahre 51 v. Chr. In den Jahren 55 & 54 v. Chr. eroberte Cäsar Teile von Britannien ( England )

9 n. Chr.

Bei der Schlacht im Teutoburger Wald vernichten  die Cherusker unter Arminius drei Legionen unter Varus. Das Vordringen der Römer nach Osten wird gestoppt

83 n. Chr.

Gründung der römischen Provinz Germania Superior (Obergermanien) = röm. Land der Germanen mit der Hauptstadt Moguntiacum (Mainz). Noviomagus (Speyer) wird Hauptort einer Civitas. Gleichzeitig heißt die dortige  Region Nemetum = Land der Nemeter. Germania superior, kurz Germania ist  Namensgeber des späteren deutschen Reiches

275/6

Ansturm alemannischer und fränkischer Stämme. Der Limes wird bis an die  Rheingrenze zurückgenommen. Kastelle in Altrip ( Alta ripa – castellum traiactum ), Speyer und Germersheim

343

Erster Hinweis auf einen Bischof in Speyer (Jesse). Das Christentum ist auf  dem Vormarsch

406/7

Eindringen germanischer Stämme in linksrheinisches Gebiet. Die Alemannen dringen am linken Rheinufer nordwärts in die Pfalz vor. Die Kaiserstadt Trier wird erobert und ausgeplündert. Das Ende der Römischen Herrschaft ist in Sicht. Im Jahre 410 wird auch Rom durch die Vandalen erobert und vollständig ausgeplündert.

Als das  weströmische Reich im Jahre 476 unterging, begannen – etwa ab 410 n. Chr. für lange Zeit chaotische Zeiten.

496

Chlodwig, der König der Franken wird in Reims  getauft

800

Der fränkische König Karl der Große wird in Aachen zum Kaiser des Reiches gekrönt. Das heilige Römische Reich Deutscher Nation wird  gegründet. Es versteht sich als ein Nachfolger der römischen Herrschaft auf Deutschem Boden. Die Gründe hierfür sind vielfältig , keines der im Verlauf der Völkerwanderung gegründeten und schnell untergegangenen frühmittelalterlichen  “Reiche” konnte an die Zustände und den Wohlstand der römischen Spätzeit  anknüpfen. Die Geschichte der Kaiserstadt Trier ( Augusta Treverorum ) und deren nachfolgende Ausplünderung und Zusammenbruch in den Zeiten der Völkerwanderung gibt davon hinreichend Zeugnis. Karl der Große ist erster von 56 Kaisern dieses Reiches. Unter seiner Epoche erlebte das Reichsgebiet eine erste bescheidene Blüte nach den Wirren der vergangenen Jahrhunderte (1806 unter Napoleon I wird Franz II. von Österreich das heilige Römische Reich Deutscher Nation für beendet erklären)

843

Das Frankenreich wird im Vertrag von Verdun geteilt. Nach dem Tode Karls des Großen teilt dieser, wie es unter den fränkischen Bauern üblich ist, sein Land unter seinen Söhnen auf. Teile des Speyer- und Wormsgaues werden dem  ostfränkischen Reichsteil unter Ludwig dem Deutschen angegliedert.

900-911

Unter Ludwig dem Kind wird das Ostreich durch innere Fehden zerrissen. Bei den ständigen Einfällen der Ungarn versagt die Zentralgewalt. Es kommt zur  Bildung von Stammesherzogtümern (Sachsen, Thüringen, Bayern, Schwaben, Lothringen, Franken). Die Pfalz ist Teil des Herzogtums Franken. Unter Herzögen versteht man “Tapfere”, die den Kriegszug anführen, also vorne herziehen

919

Der Sachsenherzog Heinrich folgt den fränkischen Königen als Heinrich I im Ost-Reich.

936 – 973

Otto I der Große, besiegt die Ungarn 955 auf dem Lechfeld

987

Gründung der Benediktiner-Abtei St. Lambrecht

1024

Der Salier Konrad wird als Konrad II zum König gekrönt

1025

Konrad II beginnt in Speyer einen neuen Dombau und gründet bei Dürkheim das Kloster Limburg

1039

Beisetzung Konrads II in der Krypta des noch unvollendeten Speyrer Domes.  Nachfolger als König und Kaiser wird Heinrich III. Ihm folgen Heinrich IV und Heinrich V, Enkel und Urenkel Konrads II.

1077

Heinrich IV zieht als Büßer nach Canossa und erreicht die Aufhebung des Kirchenbannes durch den Papst Gregor VII

1081

Erste schriftliche Erwähnung der späteren Reichsfeste Trifels

1096

Im Zusammenhang mit dem ersten Kreuzzug kommt es in Mainz, Worms und Speyer  zu Judenverfolgungen

1119

Gründung des Chorherrenstiftes Frankenthal

1125

Der letzte Salier Heinrich V stirbt kinderlos. Die Nachfolge des Reiches ist offen. Nach dem Ende der Salier begann im Reich eine Entwicklung , die zu einer Stärkung der Landesfürsten führte. Nach dem Aussterben der Salier, wurden die Gaugrafen mittelbare Vasallen des Königs. So blieb es bis in die Zeit der Staufer. 1156 gab Kaiser Friedrich Barbarossa seinem Halbbruder Konrad die südwestdeutschen Gaue, aus welchen die Pfalzgrafschaft bei Rhein entstand. Pfalzgraf Konrads “unfolgsame” Tochter heiratete gegen den Willen des  Vaters Konrad und dem des Kaisers Heinrich VI, Heinrich von Braunschweig, einen Welfen und Sohn Heinrichs des Löwen. Da Ihr Bruder zudem frühzeitig starb, wurde die Pfalz welfisch und Heinrich v. Braunschweig Pfalzgraf bei Rhein. Doch auch der aus dieser Linie hervorgegangene Sohn starb frühzeitig, so dass Kaiser Friedrich II. im Jahre 1214 die Grafschaft an den Herzog Ludwig I von Bayern aus dem Hause Wittelsbach übergab. Dort blieb sie bis zum Jahre 1918. Zwischenzeitlich hatte Kaiser Friedrich Barbarossa leider im Gegensatz zur Staatsbildung in Frankreich mit der Reichszersplitterung begonnen, eine Politik, die sich in den nachfolgenden Zeiten fortsetzen sollte, und letztendlich zur  Kleinstaaterei in Deutschland führte

1146

König Konrad III, ein Staufer, eintscheidet sich zur Beteiligung am zweiten  Kreuzzug

1148

Das Zisterzienserkloster Eußerthal wird gegründet

1156

Kaiser Friedrich Barbarossa überträgt seinem Stiefbruder Konrad das salisch-staufische Erbgut mit der ‘Pfalzgrafschaft bei Rhein’.

1194

Der englische König Richard Löwenherz befindet sich als Gefangener Kaiser Heinrich VI auf dem Trifels

1214

Der Bayernherzog Ludwig I. aus dem Geschlecht der Wittelsbacher wird von Friedrich II mit der Pfalzgrafschaft belehnt. Im sogenannten Wormser Privileg von 1231 erhielten die Reichsfürsten einen enormen Machtzuwachs. So durften Sie  Münzen prägen Zölle erheben und eine eigene Gerichtsbarkeit  unterhalten. Zunächst war die Hoheit des Kaisers über die Gerichtsbarkeit noch erhalten geblieben, doch bereits 100 Jahre später vergaben die Pfalzgrafen und Kurfürsten der Pfalz die Untergrafschaft Leiningen und die damit verbundenen Landgerichte als eigene Lehen.

um 1240

Dürkheim wird leiningisch und erhält die Stadtrechte

1273

Rudolf von Habsburg wird zum deutschen König gekrönt und begründet die habsburgische Hausmacht.

1274

Rudolf von Habsburg verleiht Landau die Stadtrechte

1275

Neustadt wird von Rudolf von Habsburg zur Stadt erhoben und erhält die – modifizierten – Speyerer Rechte.

1291

Rudolf von Habsburg stirbt in Speyer und wird in der Krypta des Domes beigesetzt

1294

Speyer erhält den Rang einer unabhängigen Reichsstadt

1298

In der Schlacht am Hasenbühl bei Göllheim wird König Adolf von Nassau tödlich verwundet.

1309

Die Leichname Adolfs und seines Gegners Albrecht von Habsburg werden im Speyrer Dom beigesetzt

1329

Der Hausvertrag von Pavia regelt die künftige Erbfolge im Hause Wittelsbach. Das Haus Wittelsbach teilt sich in eine pfälzische und eine bayerische Linie

1348-50

Eine große Pestepidemie tötet ca. die Hälfte der Bevölkerung. Die alte Bevölkerungszahl wird erst wieder um 1500 erreicht.

1352

Zweibrücken erhält durch Kaiser Karl IV die Stadtrechte

1356

Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV bestätigt den hohen Rang des Pfalzgrafen bei Rhein

1386

Gründung der Heidelberger Universität durch Kurfürst Ruprecht I. Heidelberg wird zum Zentrum der Pfalzgrafschaft

1400

Der Großneffe Ruprechts I, Kurfürst Ruprecht III, wird als Nachfolger des abgesetzten Wenzel zum König Ruprecht I gewählt

1410

Beim Tode König Ruprechts wird das Erbe unter die vier Söhne geteilt. Bedeutsam bleibt vor allem die von Stephan gegründete Linie Pfalz-Zweibrücken-Simmern

1449-1476

Kurfürst Friedrich I, der ‘Siegreiche’, schafft die Grundlagen einer Landesverwaltung durch Ämter und Oberämter

1504

Zerstörung des Klosters Limburg im bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg durch den Grafen von Leiningen-Hardenburg

1523

Franz von Sickingen stirbt bei der Belagerung der Burg Nannstein bei Landstuhl

1525

Der Bauernkrieg endet am 2.6.1525 in der Schlacht  bei Königshofen. Die Ritter und Fürsten gewinnen

1527

Speyer wird Sitz des Reichskammergerichts

1529

Der Reichstag zu Speyer endet mit einem Protest der evangelischen Minderheit, die seitdem ‘Protestanten’ heißen.

1563

Kurfürst Friedrich III aus der Linie Pfalz-Simmern macht den Heidelberger Katechismus zur Grundlage der Glaubenslehre in den pfälzischen Gebieten

1573

Johann Casimir vergibt die Stadtrechte an Frankenthal

1578

Johann Casimir gründet in Neustadt das Casimirianum. Hier finden die vom Luthertum des Kurfürsten Ludwig VI. bedrängten Heidelberger calvinistischen Theologen eine neue Wirkungsstätte.

1606

Gründung der Stadt Mannheim durch Kurfürst Friedrich IV.

1619

Böhmische Stände wählen Friedrich V von der Pfalz zum König von Böhmen. Dieses Ereignis hatte besondere Bedeutung: Das Prager Bürgertum – überwiegend  Protestanten , war mit der Bürokratie der Habsburger nicht einverstanden. Die Habsburger waren Könige von Böhmen, das obgleich mit einer Mehrheit von Protestanten bewohnt, durch einen “Katholischen” regiert wurde. Durch den Prager Fenstersturz wurden die leitenden habsburgischen Beamten aus dem Fenster der Prager Burg geworfen, wo sie sodann auf einem Misthaufen landeten. Anschließend suchten die Böhmer einen anderen, protestantischen Kandidaten für das Amt des Königs und wählten Friedrich V , Kurfürst der Pfalz zum König Friedrich I von Böhmen. Zu der damaligen Zeit hatte das habsburgische Österreich gerade eine Stimme Mehrheit in der Versammlung der Kurfürsten, die seit alters her den Kaiser des heiligen römischen Reiches wählen. Dies war die Stimme Böhmens. Wäre nun Friedrich von der Pfalz König geblieben , wäre die Dynastie der Habsburger von der Erbfolge im Deutschen Reich ausgeschaltet worden, da die Protestantischen Länder die Mehrheit besaßen. Dies war die Ausgangslage für den Beginn des 30jährigen Krieges. Als der König von Bayern, im Auftrag der  Habsburger, Friedrich absetzte begann der 30jährige Krieg in Deutschland, da auch die Protestanten nicht bereit waren, diese gewaltsame Veränderung der Machtlage hinzunehmen – zudem Maximilian von Bayern nach seinem Sieg über  Friedrich von der Pfalz vom Kaiser mit der Pfalz belehnt wurde – als Ausgleich für seine immensen Kriegskosten, wie es hieß

1620

Mit der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg endet das “böhmische Abenteuer” des pfälzischen Kurfürsten

1622

Eroberung Heidelbergs durch die kaiserlichen Truppen unter General Tilly. Maximilian von Bayern erhält die bisherige pfälzische Kurwürde und überläßt dem Papst die berühmte ‘Palatina’-Bibliothek

1632

Friedrich V, der ‘Winterkönig’, stirbt

1648

Der Sohn Friedrichs V. und der Elisabeth Stuart, Karl Ludwig erhält am Ende  des Dreissigjährigen Krieges eine verkleinerte Kurpfalz zurück.

1648

Im Westfälischen Frieden bleibt Landau zwar Reichsgebiet, wird aber als Mitglied der elsässischen Zehn-Städte-Bundes dem französischen König Ludwig XIV unterstellt, der als Reichsvogt amtiert.

1671

Kurfürst Karl Ludwig verheiratet seine Tochter Elisabeth Charlotte (Lieselotte von der Pfalz) mit Phillipp, Herzog von Orleans, dem Bruder Ludwigs XIV

1671-78

Im ‘holländischen Krieg’ werden auch pfälzische Gebiete schwer heimgesucht. Heirat des Kurfürsten Friedrich V mit Elisabeth Stuart, der Enkelin Maria Stuarts und Tochter König Jakobs I von England und Schottland

1679

Frankreich beansprucht durch Urteile von sogenannten ‘Reunionskammern’ die Oberhoheit über einige pfälzische Gebiete

1685

Nach dem Tode des Kurfürsten Karl Ludwig erbt Phillipp Wilherlm aus der katholischen Linie Pfalz-Neuburg die kurpfälzischen Territorien

1688-1697

Pfälzischer Erbfolgekrieg, ausgelöst durch Ludwig  XIV, führt zu großen Zerstörungen in der Pfalz

1697

Im Frieden von Rijswijk behält Ludwig XIV Landau und Straßburg

1688-1691

Festungsbau in Landau nach den Plänen Vaubans

1701-1714

Spanischer Erbfolgekrieg, Landau wechselt wiederholt den Besitzer

1705

Religionsdeklaration regelt für die Kurpfalz die Aufteilung des Kirchengutes und die Verfügung über die Kirchen.

1709

Erste große Auswanderungswelle nach Nordamerika

1742

Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach erbt die Besitzungen der Linie Pfalz-Neuburg, einschließlich der Kurpfalz

1777

Karl Theodor erbt gemäß dem alten wittelsbacher Hausvertrag von Padua das bayerische Herzogtum und verlegt die Hauptresidenz nach München

1789

Beginn der französischen Revolution

1792

Die Pfalz wird Kriegsschauplatz

1793

Erste moderne Wahlen auf deutschem Boden in den linksrheinischen, von Franzosen besetzten Gebieten. Der Mainzer Konvent  stimmt für den Anschluß an Frankreich.

1798

Das Departement Donnersberg wird gebildet. Teile der Südpfalz gehören jedoch zum Departement Bas-Rhin mit Sitz in Straßburg

1801

Der Friede von Luneville bestätigt die linksrheinischen Territorien als französisches Staatsgebiet

1803

Der Reichsdeputationsausschuss beendet die geistliche Territorialherrschaft und hebt Kurfürstentum der Pfalz auf

1806

Napoleon schließt die linksrheinischen Gebiete an Frankreich an. Rechts des  Rheins wird der Rheinbund gegründet, der aus einer Reihe von Napoleon abhängigen deutschen Ländern besteht. Napoleon bedrängt die Österreicher. In dieser Lage ist der Anspruch der Habsburger auf das alte deutsche Reich obsolet. Franz II. von Österreich erklärt das heilige römische Reich Deutscher Nation für beendet. Deutschland wird von Frankreich im Rahmen seiner Kriegswirtschaft ausgeplündert und der Handel mit England wird untersagt (Kontinentalsperre). Angesichts dieser Ereignisse schreibt Josef Heydn das Lied auf Kaiser Franz ,  dessen Melodie später von Deutschland optioniert wird. Die Gebrüder Grimm  (Professoren der Universität von Göttingen) bemühen sich durch Schriften, Sagen und Märchen ein gesamtdeutsches Nationalgefühl zu schaffen. Franz II war der 56 Kaiser des hl. röm. Reiches dt. Nation. Anschließend besiegt Napoleon bis 1811 eine Reihe europäischer Staaten , seine Truppen erreichen Ägypten.

1812

Im Sommer 1812 erreicht Napoleon Moskau. Die Stadt wird im September eingenommen. Die russischen Streitkräfte indes kapitulieren nicht, Rußland zerstört jegliche Nahrungsmittel und zündet Moskau an. Napoleon verfügt damit  weder über Nahrungsmittel noch über Winterquartiere. Die Armee tritt den Rückzug an , dabei werden sie von russischen Heckenschützen hart bedrängt. Bei dem Übergang über die Beresina werden die zurück marschierenden Franzosen von den Russen angegriffen, wobei die Armee Napoleons extreme Verluste erlitt. Nur ein  Bruchteil der großen Armee kommt wieder zurück nach Mitteleuropa.

1813

Napoleon war im Osten gescheitert , der größte Teil seiner Armee war zerstört. Seit 1811 führt Hardenberg in Preußen Reformen durch, die Leibeigenschaft in Preußen wird beendet. Da die preußische Armee auf etwas über  40000 Mann begrenzt ist – als Resultat des Friedensvertrages mit Napoleon, werden auf dem Land sog. “Schützenvereine” gegründet und der Landbevölkerung den Umgang mit Waffen beigebracht. Als sogenannte Freikorps, Kriegsfreiwillige, treten diese Leute dann in Freikorps Verbände ein, die die reguläre, unzureichend kleine Armee Preußens verstärken. Das bekannteste dieser Freikorps sind die Jägerverbände von Lützow. Diese Kombination aus regulärer Armee und den schwächer bewaffneten Freikorps wird durch Blücher, Scharnhorst und Gneisenau geführt. Nach der Katastrophe Napoleons im Osten treten die Preußen, zusammen mit den Russen und Engländern bei der Völkerschlacht bei Leipzig gegen Napoleon und den Rheinbund an. Am 16. Oktober 1813 besiegen 230000 Mann eine Armee  Napoleons von 170000 Mann. Die Macht Napoleons endet damit am Rhein. Napoleon weigert sich, die Friedensbedingungen der Siegermächte anzunehmen, daher werden die Truppen der Mächte Richtung Frankreich in Bewegung gesetzt

1814

General Blücher überschreitet den Rhein bei Kaub und beendet die franz. Herrschaft. Die preußischen Generäle Blücher, Gneisenau und Scharenhorst führen die Freikorps und die regulären preußischen Armeen gegen Napoleon. Die Bedeutung  dieser Freikorps , Kriegsfreiwilligen, wie oben erwähnt , liegt darin , daß die Farben der heutigen Deutsche Nationalflagge hier ihren Ursprung haben. Am 2. Mai 1814 erreichen die Truppen der vereinigten Mächte Paris. Napoleon wird abgesetzt, darf seinen Titel als Kaiser behalten und wird nach Elba verbannt.

1814

Der Erste Pariser Friede bestimmt, daß Landau mit der Queichlinie französisch bleibt

1815

Im Zweiten Pariser Frieden muß Frankreich auf Landau und die Queichlinie verzichten. Am 18 Juni 1815 besiegen Wellington und Blücher bei der Schlacht bei  Waterloo im heutigen Belgien, die Streitkräfte Napoleons, der von Elba nach Frankreich zurückkehrte und den franz. König vertrieb. Napoleon ist endgültig  gescheitert und wird nach St. Helena verbannt

1816

Das Königreich Bayern übernimmt die Verwaltung des neuen bayerischen Rheinkreises. Speyer wird Sitz der Kreisregierung. Der linksrheinische Teil der ehemaligen Kurpfalz fällt wieder an Bayern, der rechtsrheinische Teil fällt dem Großherzogtum Baden zu

1832

Treffen der Demokraten auf dem Hambacher Schloß (Hambacher Fest). List ruft zur Gründung des einheitlichen Zollvereins auf. Heinrich Hoffmann wettert gegen die Kleinstaaterei Deutschlands und schreibt auf  Helgoland zur Melodie von Josef Haydn (m. “Gott schütze Kaiser Franz”, einem Protestlied aus der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon) das Lied der Deutschen. Beim Hambacher Fest führen die protestierenden pfälzischen Winzer erstmals eine Fahne in den Farben Schwarz , Rot , Gold mit – der heutigen Nationalfahne Deutschlands. Die Fahne ist den Farben der Uniformen der Freikorps von Lützow entlehnt, von denen auch die Farben der Burschenschaften abgeleitet wurden.

1849

Preußische Truppen besetzen die Pfalz und vertreiben pfälzische und badische Freischärler.

1870-71

Deutsch-französischer Krieg und Gründung eines deutschen Kaiserreiches, dem auch das Könirgreich Bayern beitritt. Teile Frankreichs fallen an Deutschland